Manchmal kann man morgens im nebligen Frankfurt ein weißes Pferd ohne Reiter für ein Gespenst halten. Aber das Tier ist ganz real und erschreckt niemanden. Alle Einwohner der Stadt kennen und lieben sie.
Für sie ist Jenny ein Symbol für Hoffnung und Beständigkeit, denn sie geht seit 14 Jahren durch diese Straßen.
Jenny ist kein junges Pferd: Der Besitzer des Pferdes hat es viele Jahre lang geritten. Als der Mann 79 Jahre alt wurde und ihm klar wurde, dass er seine geliebte Stute nicht mehr satteln kann, beschloss er, dem Pferd völlige Freiheit zu geben.
Es ist nicht verwunderlich, eine Katze oder einen Hund ohne Leine auf der Straße laufen zu sehen. Frankfurt am Main ist eine ruhige Stadt, und am Stadtrand, wo Jenny wohnt, kennen sich alle Einwohner. Jeden Tag, wenn sie das Haus verlässt, wird sie von Briefträgern und Verkäufern, Spaziergängern mit Hunden und Eltern mit Kinderwagen begrüßt.
Jenny freut sich immer, wenn einer ihrer alten Bekannten sie streicheln will. Doch für Fremde ist die Begegnung mit einer weißen Stute manchmal ein echter Schock – sie versuchen, die Polizei oder den Tierschutz zu rufen. Manchmal wandert das Pferd in unbekannte Gegenden der Stadt, schließlich ist sie völlig frei.
Der Besitzer scherzt, dass sie noch freier als die meisten ihrer Mitbürger ist, denn Jenny muss sich nicht an Coronavirus-Beschränkungen halten. Falls die Stute weit weg von zu Hause gefunden wird, hat sie ein kleines Schild mit einem kurzen Hinweis: "Keine Sorge – das ist Jenny. Sie war nicht verloren. Sie geht einfach."
Quelle: youtube.com, goodhouse.ru
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