In Norddeutschland wurden in einer Stadt, die eine Schlüsselrolle im Handel mit den Wikingern spielte, antike Artefakte gefunden. Die Entdeckung ist Schatzsuchern mit Metalldetektoren zu verdanken.

Ein Schatzsucher, der in Norddeutschland mit einem Metalldetektor unterwegs war, hat einen unerwarteten Fund gemacht. Er stieß auf einen 800 Jahre alten Schatz aus Goldschmuck und Münzen. Unter den Artefakten befanden sich besondere Stücke - byzantinische Ohrringe und eine Münze im islamischen Stil.

Foto: livescience.com
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Seit Jahrzehnten erforschen Hobby- und Berufsarchäologen die Region Schleswig-Holstein und insbesondere das UNESCO-Weltkulturerbe Hedeby. Dieser Ort war für die Wikinger zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert. Hedebyu wurde um 1066 zerstört und aufgegeben, was das Ende der Wikingerzeit in der Region bedeutete, aber einige Jahrhunderte später vergrub jemand in der Nähe einen Beutel mit Schmuck.

Die Schatzsucher fanden den Schatz bei einem Spaziergang in einem gut erforschten Gebiet, in dem sie schon mehrmals gewesen waren. Sie meldeten den Fund dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH). Eine archäologische Untersuchung und Ausgrabung förderte verschiedene Artefakte zutage, darunter auch Gegenstände aus Silber und Gold.

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"Der Schatz besteht aus zwei hochwertigen Goldohrringen mit Halbedelsteinen, einer vergoldeten Pseudogeldbrosche, zwei vergoldeten Ringen mit Steinen, einem Ringfragment, einer kleinen vergoldeten Lochscheibe, einer Ringfibel und etwa 30 zum Teil stark beschädigten Silbermünzen", sagte Ulf Ikerodt, Leiter des ALSH.

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"Die interessantesten Stücke des Schatzes sind zwei Ohrringe. "Sie stammen wahrscheinlich aus der Zeit um 1100 und stehen in der Tradition byzantinischer Goldschmiede", sagt Ikerodt. Der Schatz enthielt auch eine Nachbildung einer islamischen Münze, einen Almohaden-Golddinar, der zu einer Brosche verarbeitet worden war.

Das Almohaden-Kalifat war eine muslimische Dynastie, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert über Südspanien und Nordafrika herrschte. Die 30 Silbermünzen, die zur Zeit des dänischen Königs Valdemar II. geprägt wurden, deuten darauf hin, dass der Schatz irgendwann nach 1234 vergraben wurde.

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Schatzfunde sind in Schleswig-Holstein selten und es ist unklar, ob es sich um persönlichen Besitz, Raub, Beigaben oder rituelle Bestattungen handelt.

 

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Quelle: focus.ua, livescience.com, youtube.com

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